Ich wollte diesen Beitrag nie schreiben.
Ich wollte, dass dieser Blog frei bleibt von den Kleinkriegen zwischen Forenusern in der deutschen Community.
Ich wollte nur Dinge wie Listen und Rollenspielideen veröffentlichen.
Leider bekommt man nicht selten, was man nicht will. Und dann muss man seine guten Vorsätze über Bord werfen, weil einen die aktuellen Ereignisse dazu zwingen.
Oder besser: Weil einen die innere Einstellung, Haltung, das Gewissen dazu zwingen, Stellung zu beziehen.
Vielleicht habe ich einfach zu lange gewartet. Ist ein alter Fehler von mir, zu lange gute Mine zum bösen Spiel zu machen.
Und wenn ich dann doch mal drauf reagiere, weil ich genug habe, gucken alle doof.
Zum Anlass:
Der ehemalige User Rumpel/Achamanian im Tanelorn schrieb gestern:
Es wurde mir die Formulierung untergeschoben, ich würde Personen, die einen anderen Spielstil als den meinen pflegen, als "minderwertiges Menschenmaterial" ansehen, auch wenn es als Frage formuliert war.
Und irgendwie war mir, als wäre wieder 2006, mit der Insinuation, alle die, die einen ergebnisoffenen Spielstil bevorzugen, seien Nazis.
Damals hauptsächlich befördert von Kinshasa Beatboy aka Humpty Dumpty aka Wellentänzer aka Ludendorf aka Master of Sockpuppets aka Er Der Nicht Genannt Werden Soll.
Nö, so nicht, dachte ich mir.
Ich gab ihm Gelegenheit, innerhalb von 24h eine Entschuldigung und Rücknahme seiner Äußerung vorzunehmen. Ich stellte klar, dass er nur innerhalb dieser 24h diese Option habe.
Rumpel gab an, sich dadurch bedroht zu fühlen, und informierte die Moderation.
(Die laut eigener Aussage schon durch den User Zed informiert wurde, aber dazu kommen wir später.)
Die Moderation tat, was sie immer tut, wenn ein "Premium-User" unter ihren Rock kriecht:
Sie schloss den Faden.
Während ich tatsächlich gerade dabei war, inhaltlich auf Rumpels Post einzugehen.
Ich schrieb im Disputorium und ihm dann per PM, dass sich an der Frist nichts ändere.
Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt, was ich nach dieser Frist tun würde, und weder von Information der Moderation meinerseits, noch dem Erstatten einer Strafanzeige wegen übler Nachrede/Beleidigung gesprochen. Das wollte ich mir alles in Ruhe überlegen, wenn Rumpel die Frist hätte verstreichen lassen.
Vielleicht hätte ich auch gar nichts gemacht.
Ich habe zu keinem Zeitpunkt eine Bedrohung ausgesprochen.
Kleiner Einschub:
Worte haben Definitionen.
Bedrohung ist eine Straftat gemäß §241 StGB.
Unterstellt man mir dieses in diesem Falle, wäre das meiner Lesart nach eine Falsche Verdächtigung, gemäß §164 StGB.
Überlegt es Euch, Leute.
Einschub Ende.
Rumpel hat die Zeit genutzt, um sich zu entschuldigen. Ich habe die Entschuldigung angenommen. Damit war die Sache für mich erledigt.
Ich fand es sogar gut, das er das getan hat.
Gleichzeitig hat er sich aus dem Forum abgemeldet.
Das habe ich weder verlangt noch beabsichtigt.
Er schrieb, mein Festhalten der Frist habe bei ihm eine Panikattacke ausgelöst.
Ich bin geneigt das zu glauben.
Er schrieb: Das Forum sei kein Safespace mehr für ihn.
Es bereitet mir wahrlich kein Vergnügen, das zu schreiben, aber:
Ein entsprechender mentaler Zustand ist allenfalls eine Erklärung, aber nie eine komplette Entschuldigung für ein übergriffiges, ehrverletzendes, und eventuell kriminelles Verhalten.
Kein Forum darf Safespace für derartiges Verhalten sein, und es darf auch nicht Ruhe- und Rückzugsraum für übergriffiges, ehrverletzendes, und eventuell kriminelles Verhalten seiner User gegenüber Menschen und Communities außerhalb dieses Forums sein.
Wenn das Festhalten an der Frist eine Panikattacke ausgelöst hat:
Sorry, aber dann provoziere bitte Menschen nicht, schreibe nicht, wenn Du gerade getriggert bist, sondern warte ab, bis Du wieder klar denken kannst. Vielleicht tut Dir Abstand vom Internet wirklich gut.
Darüber hinaus will ich kein Nachtreten gegen ihn sehen, von Niemandem. Ich tendiere dazu, ableistische Bemerkungen sehr übel zu nehmen, wenn sie gegen seelisch Kranke gerichtet sind, und die Sache ist für mich erledigt.
Kommen wir jetzt zu den Kommentaren im Abschiedsfaden, der leider wieder zu war, bevor ich ernsthaft etwas dazu sagen konnte außer zu signalisieren, dass ich die Entschuldigung annehme.
Zu Zed: Er hatte mich aufgefordert, meine Behauptungen zu belegen. Als ich auch nur angefangen bin, das zu tun, hat er mich laut eigenen Worten bei der Redaktion gemeldet, weil er sich bedroht gefühlt hat.
Ab hier fängt es an, ein Narrativ zu werden, was im folgenden fortgesetzt wird.
Im Klartext: Ich halte Zed für eine unehrliche Person, und ich tue das, weil ich mehrere Verdachtsmomente hatte, die mir Anlass gaben, das zu denken, und das nicht erst seit Bestehen des Fadens oder unserer gegenwärtigen Auseinandersetzung. Ich habe mir meine Meinung gebildet, so wie sich andere eine Meinung über mich gebildet haben, über Jahre hinweg.
Ich würde es lieber vermeiden, noch tiefer im Dreck zu wühlen,und mich anderen Projekten widmen, aber: Wenn ich muss, werde ich das fortsetzen.
Man sollte mir vielleicht die Wahl lassen, das nicht zu müssen.
Zu Tele:
Ich fand es irgendwie drollig, zu sagen, ich sei kein netter Mensch.
Ich musste kurz lachen.
Ich bin nett, wenn man auch nett zu mir ist. Wie es in den Wald ruft...
Aber es gilt auch:
Nett ist die kleine Schwester von Scheiße.
Ich finde es unangebracht, zu den Menschen "nett" zu sein, die mich verleumden und mir eine menschenverachtende Grundhaltung in den Mund legen. Oder das insinuieren. Und das seit Jahren, mit dem Placet der Forenleitung.
In dem Faden, der den Ausschlag für diese ganze Sache gab, ging es um nix anderes.
Es ging Zed und einigen anderen um die Diskreditierung eines anderen Spielverständnisses, zu, so meiner Auffassung nach, dem Erhalt und Erwerb von Macht auf Kosten einer Randgruppe.
Ich habe an mehreren Stellen innerhalb des Threads darum gebeten, diesen durch persönliche Anfeindungen nicht zu derailen.
Ich habe die Annahme der Entschuldigung mit Absicht so kurz und neutral verfasst (und nicht wie von Tele unterstellt, "süffisant") - weil ich keine weitere Eskalation wollte.
Dann kam ja echt noch die lustige Bemerkung, man habe sein eigenes Forum ...
Kurze Erinnerung:
Durch - und so sehe ich das - eine False Flag OP eines Users des Tanelorn, der Blechpirat/Karsten namentlich bekannt ist, ist es zur Schließung des damaligen zweiten Disputoriums gekommen.
Blechpirat hat sich einer Befragung entzogen. Er hat unmittelbar durch die Schließung profitiert, da er - meiner Erinnerung nach - nur so zum Administrator des Tanelorn werden konnte.
Eine Aufklärung gab es nie, nur Hohn von Leuten wie JollyOrc, Teylen, anderen.
Teles Bemerkung war also "Adding Insult to Injury". Lushwoods bis heute ungeahndete "Abschaum"-Bemerkung über das Blutschwerter-Forum ist auch noch ein gutes Beispiel.
Typisch kartoffeldeutsches, wohlstandsverwahrlostes NIMBY-Tum. Wie, von der Ukraine zu fordern, mit dem Kämpfen aufzuhören, man könne all die schrecklichen Bilder vom Krieg und die anderen Folgen nicht mehr ertragen.
Das Tanelorn in seiner gegenwärtigen Form ist auf Lügen, Doppelmoral, Schweigen, Diskriminierung und einer speziellen Form des Autoritarismus aufgebaut. Es hat viel Ähnlichkeit mit den Mechanismen in katholischen Gemeinden und Dörfern, in denen Priester und andere Verantwortliche sexuellen Missbrauch oder anderen Straftaten begangen haben, und am Ende immer die Opfer die sozial Ausgegrenzten und die sozial Ausgegrenzten die Opfer sind.
Und nein, es würde mich nicht wundern, wenn eines Tages wirklich schlimme Dinge passieren.
Die deutsche Rollenspielcommunity verdient Besseres.
Gute Analyse. Traurige Geschichte.
AntwortenLöschenHuiuiui,
AntwortenLöschendas war offenbar eine Menge los. Ich bin selbst nicht im Tanelorn, Foren sind mir meist zu müßig.
Ich wünschte jedoch, das sich im Algemeinen erwachsene Leute, die ein buntes und kreatives Hobby teilen, mit mehr Achtung begegnen würden. Gerade wenn die Meinungen auseinander gehen.
Ich bin gegen so oder so, mehr für sowohl als auch. Man kann aus allen Spielstilen etwas für sich lernen...muss das aber nicht.
Ich wünsche Allen ein tolerantes Miteinander ohne Gatekeeping und Kränkungen.
Habt einfach ein schönes Spiel.
@ Maoru: Ich fürchte, das ist nur die Spitze des Eisbergs.
AntwortenLöschenAnsonsten kann ich mich Deinem Kommentar nur anschließen.
Von der Schnapsidee, Strafanzeige zu erstatten, sollten übrigens alle Parteien in diesem Streit Abstand nehmen. Das bringt doch keinem was.
AntwortenLöschen@ ghoul: Ja, vielleicht muss nur einfach besser verhandelt werden.
AntwortenLöschenFalls du Lust hast, zu deeskalieren:
AntwortenLöschenDu hast Rumpels Entschuldigung bereits angenommen. Nun wäre die Gelegenheit, dich bei ihm für das Ultimatum zu entschuldigen, durch das er sich bedroht fühlte, und ihm zu erklären, dass du ihn nicht bedrohst.
(Offenbar fühlt er sich auch durch diesen Blogeintrag weiter unter Druck gesetzt).
Nicht zum Rechthaben, nicht für die T-Redaktion, aber für die Menschlichkeit könnte ein weiser Oger das tun.
Falls du Lust hast, zu deeskalieren:
AntwortenLöschenNoch nicht.
Du hast Rumpels Entschuldigung bereits angenommen. Nun wäre die Gelegenheit, dich bei ihm für das Ultimatum zu entschuldigen, durch das er sich bedroht fühlte, und ihm zu erklären, dass du ihn nicht bedrohst.
Warum?
Das Ultimatum war das Mittel, das ich aus bestimmten Gründen gewählt habe. Es hatte den beabsichtigten Erfolg. Es ging um das Aufzeigen von Grenzen und die Einnahme einer Haltung.
Ich habe keinen kompletten Meltdown erwartet (und auch keine übernatürliche Fähigkeit, diese vorherzusehen), und bin auch nicht für Rumpels fehlende Resilienz verantwortlich. Natürlich fühle ich mit, aber am Ende muss es auch alles die Konsequenz seines Handelns bleiben.
(Offenbar fühlt er sich auch durch diesen Blogeintrag weiter unter Druck gesetzt).
Ja? Wo denn?
Du meinst den "Gast" drüben im Disputorium?
Solange der seine "echte" online-Identität nicht enthüllt, ist es für mich irgendwer aus dem T - zB Zed oder Private Baldrick, dem ich ebenfalls ein Ultimatum gesetzt haba.
Nicht zum Rechthaben, nicht für die T-Redaktion, aber für die Menschlichkeit könnte ein weiser Oger das tun.
Es mag vielleicht eine Zeit kommen, da werde ich das vielleicht tun.
Warum entschuldigen? Weil du ihm geschadet hast — ob nun geplant oder nicht.
AntwortenLöschenWenn ich jemandem auf den Fuß trete um ihm zu zeigen, dass er mir zu nah auf die Pelle rückt, und danach merke, dass Blut aus dem Schuh läuft, weil er (mir unbekannt) eine schwere Nagelbettentzündung¹ hatte, die wegen dem Tritt jetzt operiert werden muss, dann entschuldige ich mich auch.
Denn das war nicht das gewollte Ergebnis meiner Handlung. Es war dann ein Fehler meinerseits, auch wenn ich das beim Handeln nicht wissen konnte.
¹: Ja, das ist weit gefährlicher als es klingt.
@ArneBab:
AntwortenLöschenDas ist Täter - Opfer - Umkehr, was Du betreibst.
Er hat mich zuvor bezichtigt, auch wenn es als Frage formuliert war, ob ich andere Gesprächsteilnehmer für "minderwertiges Menschenmaterial" halte.
Das ist Nazi-Terminologie, die er mir in den Mund geschoben hat.
Das kann ich aufgrund meiner gesamten Identität, online wie offline, nicht so stehen lassen.
Nicht, nach all dem, was ICH durchhabe.
Eine Meldung hätte keinerlei Erfolg gehabt.(Und seien wir mal ehrlich, als Premiumuser hätte er eh nur ein DU-DU-DU bekommen. Das wusste er auch.)
Und daher hätte ich ihn auch nicht gerne gemeldet, sondern, dass er sich öffentlich entschuldigt.
Damit war und ist die Sache für mich erledigt gewesen.
Mit dem Bann jetzt gibt es erst recht keinen Grund mehr dafür, mich zu entschuldigen.
Etwas anderes:
Wenn er das aufgrund einer seelischen Erkrankung gemacht hat - sowohl das Delikt wie auch die Reaktion auf das Delikt - soll ich dann nur deswegen von konsequentem Auftreten Abstand nehmen?
Was ist mit Drogensüchtigen, Vergewaltigern, Mördern, die ihre Straftaten im Zustand einer seelischen Erkrankung begangen haben oder begehen wollen?
Soll ich mich dann nicht wehren, Beistand leisten etc?
Weil sie nach der Tat ja so fertig sind, wegen der drohenden Konsequenz?
Wo sind Deine Wertmaßstäbe mir gegenüber eigentlich?
(Und, um das abzschließen: Ich habe eine Entschuldigung für mein Vorgehen auf alle Zeiten auch nicht ausgeschlossen. Auch wenn das jetzt in sehr weite Ferne gerückt sein dürfte.)
Er hat sich bei dir entschuldigt. Damit war klar, dass er sich falsch verhalten hat ⇒ es gibt kein Täter-Opfer mehr umzukehren.
AntwortenLöschenErledigt wäre es gewesen, nachdem du dich im Gegenzug entschuldigt hättest, dass deine Reaktion Schaden verursacht hat, den du nicht verursachen wolltest.
Ich habe hier nirgends in Zweifel gezogen, dass du dich wehren darfst. Ich habe nichtmal gesagt, es sei falsch gewesen, wie du reagiert hast, sondern nur, dass eine Entschuldigung für ungewollten Schaden angebracht gewesen wäre.
So funktioniert Deeskalation, um nach einem Konflikt wieder zu einer funktionierenden Kommunikation zurückzukommen.
High Ground oder Low Ground, du wählst dein Gelände. Aber weiter auf die Ultimatumstaktik zu setzen, damit bewegst du dich leider in den Morast. :-(
AntwortenLöschen@ ArneBab:
AntwortenLöschenSo funktioniert Deeskalation, um nach einem Konflikt wieder zu einer funktionierenden Kommunikation zurückzukommen.
Da sind zwei Fehlannahmen drin:
1) Es gab nie eine funktionierende Kommunikation auf Augenhöhe mit ihm. Selbst, als der Thread noch offen war, wollte er keine Entschuldigung, sondern, dass ich öffentlich sage, Ghoul sei ein böser Mensch. "BEKENNE, SÜNDER!". Und auch zuvor war er einer derjenigen, mit denen man das Thema nicht vernünftig besprechen konnte, so voll Hass war er.
2) Es wird keine funktionierende Kommunikation zwischen uns geben. Das Medium, in dem wir uns trafen, hat mich und Hasran gebannt.
High Ground oder Low Ground, du wählst dein Gelände. Aber weiter auf die Ultimatumstaktik zu setzen, damit bewegst du dich leider in den Morast. :-(
Da die beiden Ultimaten noch laufen, habe bitte Verständnis dafür, dass ich meine Pläne für mein Vorgehen danach nicht öffentlich äußere. Alles, was ich erwäge, wird sich aber innerhalb der erlaubten Grenzen der freiheitlich - demokratischen Rechtsordnung bewegen.
Ich verstehe, dass du grollst.
AntwortenLöschenDer Ghoul würde nur einen anderen Pfad einschlagen als der Oger. Vor allem keinen mit weiteren Ultimaten.
Inhaltlich bin ich bei dir, Oger. Das Mittel des Ultimatums löst bei mir eher Unbehagen aus, auch wenn ich entlang deiner Erklärung verstehe, warum du es gewählt hast.
AntwortenLöschenIrre, da schreibt der Oger schon so lange so tolles Material und nirgends erhielt er so viele Kommentare und Feedback wie hier. Völlig verrückt diese Rollenspielwelt.
AntwortenLöschenDas ist aber erfahrungsgemäß häufig und nicht nur beim Oger so. Zwischenmenschliches und insbesondere Streit werden kommentiert. Sachbezogenes und insbesondere Spielmaterial lassen kalt.
Löschen@b_u_g: Es war Anfang der 10er Jahre eine gezielte Entscheidung von mir, diesen Blog nicht für Streitereien zu nutzen. Ich wollte Publikum für das Gestalterische, nicht das Politische.
AntwortenLöschenDas muss ich nun leider revidieren, zumindest temporär.
@blut_und_glas: Kaltlassen würde ich nicht sagen. Es gibt dazu nur leider selten viel zu sagen. Was schon schade ist — aber mir irgendwie lieber als ein Wettbewerb um Likes, der oft die Qualität drückt.
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