Dies ist ein Arbeitsname und hat wieder verschiedene Ursprünge und Quellen.
Man stelle sich Europa im späten achtzehnten Jahrhundert vor. Revolutionen und Umwälzungen stehen fühlbar bevor, aber die meisten Menschen leben noch unter der Knute von Aberglauben und Feudalherrschaft. Die Armeen und Flotten erobern ferne Länder mit Schwert, Feuer und dem Kreuz, und bringt exotische Dinge und Wesen in die Heimat. Mystizismus und Wissenschaft, Magie und Philosophie ringen um Deutungshoheit. Börsen, Kaffeehäuser und Manufakturen in den Städten, aber Wälder voller Gesetzloser und Monster. Dekadenz und der Glanz absolutistischer Feudalherrscher, Not und Elend der Massen. (Pakt der Wölfe, entprechende Passagen aus Anne Rice's Vampire, Münchhausen, Voltaire).
Dann:
Es gibt Magie und phantastische Wesen, aber der Mensch hat sich beide Untertan gemacht. Erstere als Werkzeug und Waffe gegen letztere, die nur - abgesehen von den letzten Reichen der Elfen und Zwerge - als Diener, Kuriositäten und gelegentliche Sündenböcke geduldet werden. In großen Städten haben sie meist eigene Viertel, die eine Mischung aus Ghetto, Rotlichtviertel und Vergnügungsmeile darstellen.
(Carnival Row.)
Und:
Magische Forschung, die zu mehr und mehr Entdeckungen führt und die Zivilisation vorrantreibt - aber auch die Zerstörung der natürlichen Welt und eines nicht so fernen Tages in einer magischen Katastrophe enden kann.
(Magical Industrial Revolution, Frankenstein.)
"Jonathan Strange & Mr Norrell" passt hier auch noch gut in die Liste der Werke, die als Steinbruch dienen könnten.
AntwortenLöschenGruß
jelu
*Notizenmachgeräusch*
AntwortenLöschenSpäter Nachtrag:
LöschenDas Buch und die BBC Serie sind in meinen Augen empfehlenswert. Im Rollenspielkontext ist z.B. interessant zu sehen, wie Magie (vor allem, wenn sie vorher kein Faktor war) den Ausgang von Schlachten und damit Kriegen beeinflusst. Mein kruder Vergleich: WW1 Artillerie zur Völkerschlacht zu bringen. Aber da ist noch viel mehr heraus zu holen, z.B.: über mögliche Motive der Feengesellschaft, die ja in deinem Szenario eine prominente Rolle spielen. Die Geschichte spielt zur Zeit Napoleons, also nach deiner angesetzten Zeit, die wichtigen Elemente lassen sich aber gut übertragen.
Auch eine Empfehlung, falls noch nicht bekannt: "Taboo", eine Serie von 2017, mit Tom Hardy. Gibt leider nur eine Staffel und hat daher ein offenes Ende. Auch wenn es keine "echten" übernatürlichen Elemente gibt, schwebt doch immer ein "Verdacht von Voodoo" (absolut absichtliche Alliteration) in der Luft. Spielt 1814, also etwas nach deiner angesetzten Zeit, zeigt aber schön die Korruption innerhalb (und den Niedergang?) der East India Company.
Und warum ich eigentlich kommentiere, mir fiel ein Setting ein, das ich sofort gerne spielen würde:
"Die Odyssee auf der Bounty"
Mit 1787 voll in deinem Zeitfenster. Fletcher Christian und/oder William Bligh gegen Sirenen, Circen und Zyklopen?
Gruß
jelu