Samstag, 27. Juni 2009

Oger über das Beten

Was mich in letzter Zeit am Kleriker der 3E stört, und was beim Kleriker der $E ja noch auf die Spitze getrieben wird, ist, das Gottheiten nur noch quasi Batterien göttlicher Macht sind, die der Kleriker nach Belieben, wenn auch in zeitlichen Abständen, anzapfen kann.
Irgendwie kommt mir das falsch vor; bei AD&D gab es ja wenigstens noch disziplinarische Maßnahmen für Kleriker, die meinten, scharfkantige Waffen benutzen oder dem Dienst an ihrer Gottheit nicht die nötige Aufmerksamkeit widmen zu müssen. (Und es wundert den Oger schon sehr, wenn man überlegt, das es vermutlich für die Frage, ob das Schuhe-auf-und-zu-binden eine Attack of Opportunity provoziert, eine Regel und einen Feat gibt, der das verhindert.)
Stattdessen sollten Kleriker (und natürlich auch die anderen Anwender göttlicher Magie) für ihre Zaubersprüche und ihre täglichen Vertreibungsversuche beten müssen. Dies könnte dann so aussehen:
Einmal am Tag, zu einer genau festgelegten Stunde (üblicherweise bei Sonnenauf - oder untergang, zur Mittagszeit oder um Mitternacht) muss ein Anwender göttlicher Magie eine Stunde lang mit der Ausübung der für seinen Glauben erforderlichen religiösen Zeremonien verbringen. Nach Abschluss dieser Zeit macht der Spieler des Klerikers einen W20 - Wurf und addiert seine Modifikator für Weisheit. Der Spielleiter kann und sollte weitere Modifikatoren für die Persönlichkeit der Gottheit und dem Verhalten des Klerikers anrechnen (Oger könnte sich zum Beispiel vorstellen, das eine chaotische Gottheit einen Modifikator von +1W8 -4 auf den Wurf verleihen könnte. Ein Kleriker, der bei seiner Gottheit in guten Ansehen steht und Weihrauch oder Stiere im Werte von 500 GM opferte, erhielte vielleicht einen saftigen Bonus auf den Wurf, während der Oger einen Abzug von -5 für einen Kleriker, der wiederholt seine Pflichten vernachlässigt hat, durchaus für angemessen hält.)

Das Wurfergebnis bestimmt dann, wie viele Zauber und Vertreibungsversuche der Kleriker an diesem Tage erhält:

0 und weniger: Keine Vertreibungsversuche oder Zaubersprüche an diesem Tag.
1 - 9: Die effektive Klerikerstufe hinsichtlich seiner Zaubersprüche oder Vertreibungsversuche wird halbiert und abgerundet.
10 - 24: Die effektive Klerikerstufe entspricht der aktuellen Stufe.
25+: Die effektive Klerikerstufe ist gleich der aktuellen Stufe x 1,5 (und abgerundet)

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Take10?

Der Oger hat gesagt…

Nur bei Rechtschaffenen Gottheiten.

TheClone hat gesagt…

Warum msus es den wenigen Spielern, die überhaupt Kleriker spielen wollen denn noch schwieriger machen? ;) Ich würd mich weigern, diese Regel zu benutzen, vor allem, da man am anfang dne Wurf gerne verkackt, wegen wenig WIS und später immer schafft. Aber wer's mag :)

Der Oger hat gesagt…

Also ist eine Gottheit für dich nur eine Zauberbatterie, die ungestraft ignoriert werden kann, keine eigene Ziele bzw. Persönlichkeit hat ?
Was ist mit organisierten Religionen, Tempeln und Kulten?
Ritualen, Opfergaben und heiligen Festen?
Sind die belanglos?
Ist es kein lobenwertes Ziel, in den Augen seiner erwählten Gottheit (so finster diese auch sein mag) Wohlgefallen zu finden, und durch deren Gunst zur Macht zu gelangen?
Würde diese Frage bejaht, wäre dies in der Tat eine interessante Feststellung und zeugte dem Oger davon, wie übel die Lage wirklich ist.
Auf der anderen Seite ist natürlich eine andere Gefahr gegeben, die ein Kluger Gelehrter dem Oger natürlich schnell unter die Nase reiben wird, sobald er sie erblickt, aber es genügt zu sagen, das der SL vorher herausstellen sollte, welche Dinge hilfreich und welche hinderlich für den Wurf sind. Als Krücke helfe (für die Vergessenen Reiche)der FR - Kampagnenband, wo die Dogmen und Verhaltensregeln der einzelnen Gottheiten klar herausgestellt sind.
Und Feinde des Glaubens niederzustrecken, einem Tempel eine großzügige Spende zu bereiten oder ein paar Stiere zu opfern, kann auch nicht schaden.

Der Oger hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
TheClone hat gesagt…

Heieiei, so war das doch gar nicht gemeint :) Ich finde, das kann man prima durch Rollenspiel anhandeln und das reicht dann völlig. Wenn der spieler wirklich mal Dinge macht, die seinem Gott zu wieder sein dürften, dann funktioniert meinetwegen als Warnschuss erstmal ein Spell nicht oder sowas. Aber meiner Erfahrung nach ist das ziemlich selten, weil die meisten SC pro Gesellschaft handeln, was den meisten Göttern, die die SC so aussuchen auch paßt. Ich find dafür nur ne weitere Regel doof, die in meinen Augen auch nicht die allerbeste ist und mit etwas Pech einem eien komplette Spielrunde versauen kann, weil man den Wurf halt 2- oder 3mal verkackt.

Der Oger hat gesagt…

Ist das Risiko, einen Wurf zu vergeigen, auch mehrere in Folge, nicht auch Teil des Spielspaßes? Ich kann mich an eine Kampagne bei Star Wars Saga erinnern, bei dem ein Spieler auf dem W20 den Großteil seiner Würfe eine Augenzahl von nicht höher als 4 hatte, was sehr lustige Szenen beinhaltete.
Eines der Probleme bei 3E+ ist ja, das Spieler zuviel Zeit und Emotionen in den Charakterbau investieren.
Die Regel könnte allerdings bei ernsthafter Anwendung durchaus noch Feinschliff vertragen.

Siehe auch mein nächster Post.

TheClone hat gesagt…

Ja, das ist schon Teil des Spielspaßes. Aber nur, wenn es den Char nicht all seiner wichtigen Fähigkeiten beraubt ;) Wen nes um eine Aktion geht, ist Vergeigen wichtig. Wenn es aber darum geht ob man am nächsten Tag am Besten gleich im Bett bleibt sind die Folgen für mich einfach zu heftig. Vor allem kann das uach passieren, wenn man sich moderat gottgefällig verhalten hat.

Der Oger hat gesagt…

Aber man kann es sich nun mal nicht immer aussuchen, ob man im Bett bleibt, insbesondere, wenn man seine Gottheit nicht weiter verärgern will.

Und für einen Kleriker oder Paladin sollte es keine "moderate Gottgefälligkeit" geben - sie sind schließlich die auserwählten Agenten ihrer Gottheit!

TheClone hat gesagt…

Ja und dann quält man sich den ganzen Tag ohne Spells und Turning Attemps ab. Das wird für den Spieler nicht allzu lustig. Wie realistisch das auch sein mag (ich persönlich finde es nicht wirklich realistisch), es verdirbt einem einfach den Spielspaß. Und wenn Götter wirklich so zufällig und überhart wären, würde sich kaum jemand um sie kümmern, wenn er nicht wirklich müßte. Ist einfach viel zu krass so. +/- ein oder zwei Caster Level, okay. Aber -100% und +50%? No way. Ich muss ja nur einmal zufällig eine 1 würfeln, obwohl ich am Tag davor im Temple ausgiebig gebetet hab (was ich mit "moderat gottgefällig" gemeint habe) und schon sagtm ir mein Gott "Heute gibt es gar nichts!". Echt übel.