Freitag, 10. Dezember 2010

Oger's Weltengenerator, Teil eins

Das Grundkonzept von Traveller's Weltenerschaffungsmaschine ist eigentlich recht genial. Man ermittelt spezielle Merkmale einer Welt, und leitet daraus die allgemeinen Bedingungen ab. Es hat nur einen Nachteil: Es ist recht zeitaufwendig. Irgendwann hat sich der Prozess zwar genügend automatisiert, das man UWPs lesen kann, ohne die dafür notwendigen Tabellen nachschlagen zu müssen, aber man muss immer noch für jede Welt ein dutzend Mal würfeln, addieren, notieren.

Mein Grundgedanke war daher folgender: erst die allgemeinen Merkmale einer Welt zu bestimmen, um anschließend, bei Bedarf, die speziellen abzuleiten. Wenn möglich, sollte außerdem die grundlegende Weltenerschaffung mit einem einzelnen Wurf abgehandelt werden.

Ein Beispiel: Wirf gleichzeitig einen W4, einen W6, einen W8 und einen W10. Konsultiere dann die folgende Tabellen, um die Merkmale einer Welt zu ermitteln:

1W4: Gesinnung und politische Verhältnisse
  1. Chaotisch
  2. Neutral
  3. Rechtschaffen
  4. Totalitär
1W6: Technologische Entwicklung
  1. Primitiv
  2. Präindustriell
  3. Industriell
  4. Prästellar
  5. Stellar
  6. Hochstellar
1W8: Größe der Bevölkerung
  1. Außenposten
  2. Außenposten
  3. Kleine Kolonie
  4. Kleine Kolonie
  5. Kleine Kolonie
  6. Große Kolonie
  7. Große Kolonie
  8. Riesige Kolonie
1w10: Umweltbedingungen
  1. Asteroidengürtel
  2. Eiswelt
  3. Extremwelt
  4. Ödwelt
  5. Ödwelt
  6. Gartenwelt
  7. Gartenwelt
  8. Wasserwelt
  9. Wüstenwelt
  10. Wüstenwelt
Was meint ihr? Sollte man das Pferd so herum aufziehen? Oder ist es völlig egal?

Dienstag, 7. Dezember 2010

Holzfäller - Mech

Gut, er ist noch ziemlich klein, langsam, und ungelenk, aber immerhin, es ist ein Anfang. Und überhaupt: IndustrieMechs waren sowieso immer etwas unterrepräsentiert. Leider hat die Herstellerfirma den Bau dieser Dinger eingestellt, als sie aufgekauft wurden. Aber so lange sie noch keine künstlichen Muskeln entwickeln, wird das wohl auch nichts. Oder?



Montag, 6. Dezember 2010

Kurzrezension: Stars Without Number

Cyric hat mich in seinem heutigen Beitrag darauf aufmerksam gemacht. Stars Without Number ist ein Mischung aus dem hier mit einer großen Portion davon und einer Prise hiervon. Und komplett für lau. Noch.

Am besten haben mir beim raschen Durchblättern die Zufallstabellen für Namen, Abenteuer, besondere Merkmale für Welten, Organisationen und Konzerne gefallen. Das eigentliche Weltenerschaffungssystem ist von Traveller geklaut. Aber so was von. Da bleib ich wohl beim Original, und nutze den Rest zum Auffüllen. Der Charakterteil schaut brauchbar aus, drei Klassen (Krieger, Experte und Psioniker), die bekannten sechs Attribute (Weisheit? Warum muss es in einem Science Fiction Setting Weisheit sein?), Fertigkeiten (2W6 + Attribut + Fertigkeitsrang) und Psi - Regeln (festgelegte "Spruchlisten", von denen ein Psioniker lange Zeit nur eine verwenden kann). Schwellenartiger Kampfbonus, Absteigendes RK - System, sechs Kategorien an Rettungswürfen, Trefferpunkte. Die Ausrüstungsliste sieht ganz vernünftig aus, natürlich noch etwas sparsam. Das Raumkampfsystem scheint mir eine Spur zu kurz gekommen, aber naja. Das System bringt ein eigenes Hintergrunduniversum mit sich (irgendwas über Psioniker, die für die interstellare Navigation verwendet wurden, und einem interstellaren Zusammenbruch), aber das kann man wahrscheinlich auch einfach ignorieren.

Fazit: 210 Seiten, nicht viele davon verschwendet. Gefällt mir. Dafür, das es für lau ist, hat es auch noch recht viel Artwork. Klarer Fokus auf Sandkastenspiel. Aber man hätte sich gerne auch woanders als beim großen T bei den Weltenerschaffungstabellen bedienen dürfen.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Oger über das Morrow Project

Im Jahre 1962 gründete ein mysteriöser Mann names Bruce Edward Morrow zusammen mit den führenden Großindustriellen des Landes den Council of Tomorrow, eine Verschwörung mit dem Ziel, nach dem unausweichlich scheinenden Atomkrieg das Land wieder aufzubauen. Dazu rekrutierten sie Soldaten, Wissenschaftler, Ärzte, Techniker und andere Spezialisten, und froren sie in gut geschützten Kryostasekammern ein, um sie fünf Jahre nach dem Dritten Weltkrieg wieder aufzuwecken. 1989 war es dann soweit; durch einen Computerfehler im NORAD - Zentralrechner wurde die nukleare Auseinandersetzung ausgelöst. Doch etwas ging schief, und das automatische Weckrufsignal kam 150 Jahre zu spät. Die Teams des Morrow Projects durchstreifen nun ein Land, das von seltsamen Kreaturen und Gesellschaften bevölkert ist.

Hmmh. Ich hab hier schon eine kurze Rezi geschrieben, mir gefällt die Grundidee und das Ausgangsszenario, allein mit dem System will ich mich nicht anfreunden, es hat zu viele Löcher bei allem, was nicht auf Auseinandersetzungen mit Handfeuerwaffen hinausläuft. Auch würde ich, vermutlich, ein paar andere, eigene Änderungen und Ergänzungen vornehmen, vielleicht das ganze auch nach Europa und den Zeitpunkt für den 3. Weltkrieg weiter in die Zukunft verlegen.
Bruce E. Morrow ist vielleicht das Ergebnis geheimer Regierungsexperimente, und der Krieg wurde vielleicht durch einen Hackerangriff ausgelöst. Was vermutlich ziemlich schnell rausfliegen wird, wären die fusionsgetriebenen Fahrzeuge, Batterien oder Motoren auf Ethanolbasis tun's dann auch.

Samstag, 4. Dezember 2010

Oger über die Friesen


Ich habe vor einigen Jahren aus der nicht unbeträchtlichen Sammlung meines Großvaters ein Geschichtsbuch über die Friesen geerbt. Das stand dann lange Zeit in meinem Noch Zu Erledigen - Bücherstapel, aber nun habe ich es einigermaßen durch. Mir kam auch schon recht früh der Gedanke, das ganze für AD&D oder OD&D zu verhackstücken, und habe mich ein wenig in die heimische Sagenwelt, den Stedinger Bauernkreuzzug, sowie Phantominseln eingewühlt. Ein paar Ideen für eine Kampagne und Szenarien:
  • Lewer duad üs Slaav: Aus dem Lied von Pidder Lüng, der einen gewalttätigen Steuereintreiber in seinem Grünkohl erstickt, eine sehr interessante Art, jemanden zu töten, lässt sich sicherlich ein gutes, solides Abenteuerszenario machen. Ein Bremer oder Oldenburger Ritter beschließt, auf eigene Faust in ein friesisches Dorf einzumarschieren, um dort Abgaben einzutreiben, und es kommt - wie nicht anders zu erwarten - recht schnell zu einem Aufstand, der sich in einen handfesten Bauernkrieg auswachsen könnte.
  • Die Vergessenen Inseln: Während der Allerheiligenflut und der Groten Mandränke gingen viele Inseln vollständig unter, oder brachen auseinander. Gelegentlich kehren Fischer von ihren Fahrten auf die Nordsee mit Geschichten über Ruinen zurück, die sie während der Ebbe gesehen haben wollen, und die große Reichtümer und Schätze, aber auch Tod und Gefahr durch die derzeitigen, dämonischen Bewohner und die Flut selbst versprechen.
  • Die Nacht der wandelnden Moorleichen: Wenn der Mond voll ist und die Sterne richtig stehen, kehren die von den Chauken und Germanen im Moor ersäuften Opfer an längst vergangene Gottheiten zurück und bringen Tod und Verderben über kleine Weiler und Siedlungen. Werte: Anzahl 2 - 16, TW 4, SCH 1W6 + Ertrinken, INT niedrig, GES CB, werden wie Gruftschrecken vertrieben, erleiden doppelten Schaden durch Feuer, werden durch sumpfiges Geländer oder Wasser nicht in ihrer Bewegung behindert, ein Charakter, der von einem Angriff getroffen wird, muss einen Rettungswurf gegen Todesmagie bestehen, oder er wird in 1W6+2 Runden innerlich ertrinken, sofern er nicht in der Zeit durch ein Krankheit Heilen, Magie Bannen oder Fluch Brechen vor diesem Schicksal bewahrt wird. So dahingeschiedene Charaktere erstehen in der nächsten Vollmondnacht, wenn die Moorleichen wieder wandeln, als ebensolche.
  • De Eerdmantjes: Zwerge als schlittschuhfahrende Gesellen, die Nachts im Mondlicht ihre Wäsche bleichen, und die ihren Bau verlassen müssen, wenn ihr König stirbt. Das ist so ab vom Schlag, da kann ich nicht widerstehen.
Und noch vieles mehr, wie Hügelgräber und die Untoten des Erzbischofs von Bremen und Gottesurteile und wandernde Riesen. Doch das ist für einen anderen Tag

Freitag, 3. Dezember 2010

Oger über Schurkenartige Spiele

In letzter Zeit sind mein Lieblingszeitfresser Roguelikes, insbesondere die neue Version vom Aliens Roguelike Null Punkt Acht.

Der Inhalt des Spiels ist schnell erzählt: Die Colonial Marines erhalten einen Notruf der kleinen, aber autarken Kolonie Giger V, und entsenden den Spielercharakter plus einen Gefährten, der aber gleich zu Beginn des Spiels stirbt. Man muss nun durch die alienverseuchte und aus sieben verschiedenen Türmen (die bei jedem neuen Spiel etwas anders aussehen und über unterschiedliche Eigenschaften verfügen) bestehende Kolonie stromern, Waffen, Rüstungen, Granaten, Munition, Keycards, Medpacks und vor allem Erfahrungspunkte sammeln, und schließlich irgendwann auf das Dach des Hauptturms klettern die Königin besiegen und aus dem Komplex entkommen, indem man zur Startposition zurückkehrt. Das Spiel hat zwar unroguelike eine Speicherfunktion, aber Permadeath gibts immer noch, so das man komplett neu anfangen muss, wenn der Charakter stirbt, aber trotzdem irgendwann weitermachen kann, wenn man den Rechner runterfahren will.

Das Projekt entwickelt sich merklich weiter, so das ich mich wirklich freue, irgendwann mal Eins Punkt Null zu spielen. Dann sollen zusätzliche Missionen und Optionen eingebaut sein, auch die Architektur der Türme soll "interessanter" sein, was immer das dann heißt (okay, die sind jetzt immer sechseckig).

Ein zweites Spiel, das für "mal zwischendurch" ganz spaßig war, ist Alphaman. In diesem Spiel übernehmt ihr die Rolle eines Mutanten, der in einer postapokalyptischen Welt den wahnsinnigen Grinch aufhalten soll, die Welt ein zweites Mal zu zerstören. Es ist stark an Gamma World und Mutant Future angelehnt; man tapert durch das nuklear zerstörte New York, sammelt Artefakte (die von Kassettenrecordern bis Strahlenkanonen reichen), mutierte Beeren (die heilen, explodieren und stärken können), kämpft gegen apokalyptische Monster (wie mutierte Präriehühner und Schlangen) und erforscht die Gegend, in einem Zeitlimit. Erschöpfung und Hunger spielen eine weitere wichtige Rolle für das Überleben des Helden.
Gewölbe gibts auch, aber irgendwie funktioniert das Treppensteigen bei mir da nicht.

Und natürlich Moria, aber damit bin ich noch nicht weit gediehen, und als alter Fan von Privateer und Elite warte ich auf eine fertige Version von ASCII - Sektor.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Liebe Kinder!

Heute möchte Euch der Onkel Oger etwas über den neuen Jugendmedienschutzstaatsvertrag erzählen. Das ist nämlich was ganz interessantes. Den haben sich einige Onkels und Tantens von den Rundfunkanstaltens und der Bundesregierung und den anderen Parteiens ausgedacht und dann aufgeschrieben, damit jetzt alle aufpassen, das ihr keine bösen Dinge seht, hört, lest, spielt oder tut. Das ist an sich eine tolle Sache, denn der Oger will auch nicht, das Euch schlimme Dinge passieren.

Zum Beispiel wollen sie nicht, das ihr Bilder von Nackten Menschen seht oder von Menschen, die anderen Menschen böses tun oder wenn Tiere gequält werden oder andere Kinder in Gefahr geraten. Das ist GAAANZ gefährlich. Für Eure Entwicklung, denn wenn ihr mal groß seid, dann wollt Ihr alle bestimmt nicht ins Gefängnis oder ins Krankenhaus, weil Ihr schlimme Dinge getan habt, weil ihr als Kind böse Bilder und Filme gesehen habt. Wie anderen weh zu tun oder euch selber weh zu tun oder zuviel Alkohol zu trinken oder böse Terroristen zu werden.

Das ist genau, wie Mami euch ausschimpft, wenn ihr schmutzig aus dem Wald zurückkommt, euch verhaut oder Stubenarrest gibt, und euch mit Sagrotan und Scheuermilch abschrubbt, wegen der Bakteriens, oder euch verbietet, mit spitzen Stöckern oder mit Mehmet und Fatima zu spielen oder Pommes mit Mayo zu essen. Weil Mami ganz genau weiß, daß das schlecht für euch ist.

Aber die Onkels und Tantens von der Regierung haben das Gesetz so geschrieben, das böse Menschen Briefe an Oger und alle seine Freunde von den Blogs und Forens schicken könnten, in denen drin steht, das sie wegen Rollenspiel - Geschreibsel gaaanz viel Geld als Strafe zahlen müssen. Das will der Oger aber nicht. Denn der Oger will sein Geld lieber für Würfel, Bücher und Spielfiguren ausgeben, als für doofe Anwälte und Gerichte.

Denn das schlimme ist ja, das es gaaanz viele von diesen bösen Menschen gibt, die Briefe schreiben an Leute, die etwas im Internet geschrieben haben. Der Oger glaubt, das diese Leute als Kinder selbst keine Freunde zu spielen hatten, und ganz oft von Papi oder Mami gehaun worden sind, weil diese wieder zuviel Bier und Schnapps getrunken haben. Der Oger glaubt auch, das wenn sich diese Onkels und Tantens von der Regierung nicht mehr so oft aufs Klo gehen würden, hätten sie das Gesetz so gemacht, das ganz viele Leute jetzt nicht Angst haben müssten, Briefe von bösen Menschen zu bekommen.

Wie der Onkel Harald, der deswegen seinen Blog kaputt gemacht hat und jetzt böse Dinge über Deutschland sagt, wie das man keine Zukunft mehr in Deutschland hat. Sowas darf man doch nicht sagen, denn die Tante Angela hat doch gesagt, das sie gaaanz viel Geld in die Bildung und den Aufschwung und die Arbeitsplätze stecken will.

Und deswegen muss der Oger euch alle rausschmeißen, bis Ihr 18 Jahre und älter seid. Denn irgendwann wird eine traurige Mami, wie die Tante Patricia aus den USA oder irgend ein böser Onkel kommen, und dann darf der Oger blechen. Ihr dürft dann nicht mehr auf diese Seite klicken, wenn Ihr noch nicht so alt seid. Genausowenig, wie Ihr euch schlimme Spiele zu Weihnachten wünschen, die Videos auf Papis geheimer Festplatte angucken oder Mami's Tauschbörse zum Download von Liedern verwenden dürft. Wie genau der Oger das macht, weiß er noch nicht ganz, aber das er etwas am Blog verstellen muß, bevor das Jahr zu Ende ist.

Der Oger sagt allen, die am neuen Jugendstaatsicherheitsvertrag mitgewirkt haben, ein herzliches Dankeschön.