So, ausgepackt und angestaunt.
Was dem Oger gefällt: Aufwendige und dem Auge gesonnene Bestandteile, vom Bodenplan, den Plastikminiaturen für die Charaktere und die Kröten ( die mich zu einem J.Rientschen Abenteuer inspirieren könnten), den Charakter"bögen" und den übrigen Spielkarten. An letzterem gefällt mir: nicht aus blanker Pappe, sondern mit Plastiküberzug, dann kann man sie auch eventuell nach einer oder zwei Partien noch gebrauchen. Lebens - , Stärke und Talentpunkte werden durch verschiedenfarbige Spielhütchen dargestellt, die aufeinander gestöpselt werden können, auch das eine Verbesserung gegenüber dem Gefussel mit den Spielplättchen. Die Goldstückchen werden tatsächlich als kleine Münzen dargestellt – derer es aber nur dreißig gibt, was dem Oger zu wenig für eine Partie mit mehr als 3 - 4 Spielern dünkt. Die sechs Würfel im Spiel sind in einem schmutzigen Dunkelgold gehalten, die Augenzahl 1 ist das Talisman-Symbol, die Augenzahl 2 steht senkrecht, und die Löcher wirken tief und groß und die Würfel insgesamt etwas archaisch. Vielleicht nicht Gamescience, trifft aber irgendwie meinen Geschmack. Neben dem Regelwerk und dem obligatorischen FFG – Werbeprospekt findet man noch ein Bogen mit 5cm durchmessenden Ausstanzscheiben, welche die Schicksalspunkte des Charakters darstellen sollen.
Hä?
Ich habs das letzte Mal vor Jahren in der ersten Edition eines Freundes gespielt, da kann ich mich nun auf den Tod nicht daran erinnern, das das dabei gewesen wäre. Also flugs das Regelheft aufgeschlagen, wofür die Dinger denn nun gut sind, und der Leser ahnt es schon:
Gummipunkte. Ein Spieler darf eine der Scheiben ausgeben, um einen Angriffs – Bewegungs – oder sonstigen Wurf für eine Anweisung für ein Ereignis auf einer Karte einmalig wiederholen zu dürfen. Muss man nicht mögen, oder?
Womit wir auch schon bei den Dingen sind, die mir nicht so gut gefallen, und da ist, neben den Gummipunkten, die man zur Not auch einfach weglassen könnte, etwas ganz anderes VIEL gravierender: Die Hälfte fehlt. Jawoll! Bei den Charakteren auf jeden Fall, denn wo sind der Ritter, der Schwarzmagier, der Händler, der Mönch, der Halbling und einige andere mehr? Der gewiefte Kenner der Spieleszene ahnt es schon: In den Ausbausets. Da hatte ich mich schon auf den niedrigen Preis von 40 Euro gefreut, da kommt dann doch ein wenig Ernüchterung auf, da man mit dem ganzen Zukäufen wohl leicht auf oder über den Preis alter Editionen kommt. Auch bei den Abenteuer – und Schatzkarten habe ich das Gefühl, das Alte Bekannte fehlen, auch wenn ich nicht genau weiß, welche. Pfui!
Fazit: Alles in allem bereue ich den Kauf nicht, weil FFG es wieder einmal geschafft hat, mich anzufixen, und ich werde beim Dealer meines Vertrauens und zur Not durch digitale Beschwörung mal nach den Ausbau – Sets umgucken. Ich freue mich auf meine nächste Partie Talisman, oder darauf, das Inventar der Box für Rollenspielutensilien am Spieltisch auszuweiden.
2 Kommentare:
Ich spiele Talisman mit meiner Freundin und meinem 7-jährigen Sohn - und beide finden es prima. Ist auch ein tolles Spiel, um Kinder ans Thema Rollenspiel heran zu führen. Und die Aufmachung ist schon FFG mässig - also klasse!
greetz
cy
Hallo Oger!
Glückwunsch zur neuen Tapete in Deiner Höhle! ;-)
Bitte berichte auch über die Erweiterungen von Talisman, so Du in welche investierst.
Mein Verdacht ist jedoch, dass auch durch die Erweiterungen keine zusätzliche Tiefe im Spiel entstehen wird, dafür ist Talisman einfach nicht konzipiert. Die Erweiterungen sind einfach nur teuer (vgl. Ersatzteilgeschäft).
Gruss
ghoul
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